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Bestattungsrituale im Buddhismus

Da die buddhistische Tradition sehr vielschichtig ist, gibt es keine vorgeschriebenen Bestattungsrituale, die allen Buddhisten gleich (wichtig) sind. Die meisten Buddhisten wählen die Einäscherung und folgen damit dem Beispiel Buddhas. Dies ist jedoch nicht zwingend die Norm und auch eine Erdbestattung ist möglich. Je nach Kulturkreis und Glaubenszweig sind folgende Rituale im Rahmen einer buddhistischen Bestattung zu finden:Theravada-Traditionen Für den Nichtheiligen ist der Tod eine Zeit des Übergangs in ein neues Leben. So ist es üblich, dass die Hinterbliebenen an Aktionen teilnehmen, die dem Verstorbenen wertvolle, symbolische Gaben mit auf den Weg geben, um ihm eine vorteilhaftere Wiedergeburt zu bescheren oder ihn vom Leiden der alten Existenz im neuen Leben zu befreien.Bräuche in Sri LankaIn Sri Lanka wird vor einer Feuerbestattung den anwesenden Mönchen ein weißes Tuch dargeboten, das im Anschluss in die Mönchskutte eingenäht wird.

 

Während der Zeremonie werden Verse des Gottes Sakka gelesen, die er nach Buddhas Tod gesprochen haben soll. Zum Gebet weiterer Verse gießen die Hinterbliebenen Wasser von einem Gefäß in einen überfließenden Becher, was für den gewünschten Überfluss im neuen Leben steht.Innerhalb einer Woche nach der Bestattung wird im Hause des Verstorbenen ein einstündiger Sermon abgehalten. Im Anschluss daran findet oft ein gemeinsames Mahl mit Familie, Freunden und Nachbarn statt. Drei Monate nach der Bestattung und in Folge einmal jährlich organisieren die Hinterbliebenen des Verstorbenen eine Spendenaktion im seinem Namen.Mahayana-TraditionenIn China ist eine Vielzahl verschiedener Zeremonien während der Tage zwischen Tod und Wiedergeburt üblich. Die Rezitation der Amitabha Sutra und auch ein Bezug auf Amitabha ist fester Bestandteil der meisten Trauerfeiern. Mit dem Verbrennen von Räucherblättchen werden die Toten meist eingeäschert.

 

Mumifizierung trat in verschiedenen buddhistischen Tradition auf, ist heute jedoch nicht mehr vorzufinden. Viele buddhistische Mahayana-Mönche legten in ihren Testamenten fest, im Lotussitz und einem Kessel voll Kohle, Holz, Papier und/oder Limonen von Ziegelsteinen eingerahmt mumifiziert zu werden und erst nach etwa drei Jahren exhumiert zu werden. Die Körper wurden bunt bemalt und mit Gold verziert. Die meisten „körperlichen Bodhisattvas” wurden während der Kulturrevolution Chinas zerstört.Tibetische TraditionenDa in Tibet Feuerholz knapp und der Boden oft nicht für eine Beerdigung geeignet war, hat sich neben der Einäscherung die ungewöhnliche Praxis entwickelt, den Körper an Geier oder andere Tiere zu verfüttern. Dieses Ritual ist in Tibet als jhator bekannt und bedeutet wörtlich übersetzt „Almosen an die Vögel“. Diese Himmelsbestattung wird als letzter Akt der Großzügigkeit gesehen und ist die ultimative Loslösung vom eigenen Körper. Ein Beitrag von Helga Gries

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