Viele Strom- und Gaskunden fühlen sich den ständig steigenden Energiepreisen hilflos ausgeliefert. Doch ganz so hilflos sind sie nicht. Leider trifft es zu, dass sich keiner der Tendenz steigender Preise für Strom und Gas völlig entziehen kann. Möglich ist aber, in regelmäßigen Abständen die bestehenden Lieferverträge auf günstigere Alternativen zu überprüfen. Wer das tut, kann einige 100 € jährlich einsparen, vor allem wenn er noch die teuren Tarife des örtlichen Grundversorgers bezahlt. Eine angekündigte Preiserhöhung ist immer eine gute Gelegenheit für einen Energieanbieterwechsel. Denn in diesem Fall steht dem Verbraucher ein Sonderkündigungsrecht zu, d.h. er muss keine Kündigungsfristen abwarten.Seit einigen Jahren sind die Strom- und Gasmärkte liberalisiert. Verbraucher müssen ihre Energieverträge seitdem nicht mehr mit dem örtlichen Grundversorger abschließen, sondern können unter vielen Angeboten in ihrer Region frei wählen. Leider machen hiervon nur knapp über 50 % der Verbraucher Gebrauch. Der Rest verzichtet auf die eingeräumte Marktmacht und bezahlt die häufig überteuerten Tarife der Grundversorger. Offenbar wissen viele nicht, wie sie den besten Energietarif an ihrem Wohnort herausfinden sollen, oder sie scheuen den mit einem Wechsel verbundenen Aufwand.Energierechner im Internet machen beides einfach, sowohl den Energiepreisvergleich als auch den Wechsel des Energieversorgers.
Fast jedes bekannte Vergleichsportal bietet unterdessen Energievergleichsrechner an. Sie sind einfach anzuwenden. Mit Hilfe der angebotenen Filterfunktionen können einzelne Tarifeigenschaften ausgewählt werden. Eine grundsätzliche Entscheidung ist sicherlich, ob man Energie aus fossilen Brennstoffen oder aus alternativen Quellen wünscht. Aber es gibt noch andere wichtige Punkte wie Laufzeiten, Zahlweise, Preisgarantien oder gewährte Boni. Nachdem man die Auswahl getroffen hat, müssen Postleitzahl und geschätzter Jahresverbrauch in das Formular eingegeben werden. Der Energievergleichsrechner wird mit einem Mausklick in Gang gesetzt und wirft die Tarife aller zur Verfügung stehender Anbieter in Sekundenschnelle aus. In der Regel werden die Tarife mit denen des Grundversorgers am Wohnort verglichen.Hat man sich für einen Tarif entschieden, kann in vielen Fällen der Anbieterwechsel online eingeleitet werden. Das weitere Verfahren ist dann natürlich nicht mehr anonym.
Erforderlich ist jetzt die Eingabe persönlicher Daten (Name, Anschrift) sowie die Übermittlung von Angaben zum Altversorger einschließlich der Kundennummer. Der ausgewählte Energieanbieter übernimmt die erforderlichen Umstellungsarbeiten. Nur wenn die Voraussetzungen für ein Sonderkündigungsrecht vorliegen oder der Anbieterwechsel im Zusammenhang mit einem Umzug geschieht, muss der Kunde den Altvertrag selbst kündigen. Auf den Plattformen der Portale werden Musterschreiben zur Verfügung gestellt, mit denen eine Kündigung kein Problem darstellt. Die Belieferung mit Energie ist zu jedem Zeitpunkt sichergestellt. Der Grundversorger ist dazu gesetzlich verpflichtet, auch wenn zu einem anderen Anbieter gewechselt wird. Bauliche Veränderungen oder der Austausch des Zählers sind nicht erforderlich.Wer die Ergebnisse unterschiedlicher Energievergleichsrechner auswertet, wird sich über manche besonders preisgünstigen Tarife wundern. Doch bei besonders billigem Strom oder Gas ist Vorsicht geboten. Häufig sind mit solchen Tarifen Vertragsbestimmungen verknüpft, die nicht sehr verbraucherfreundlich sind. Dazu gehören lange Laufzeiten, vertraglich festgelegte Abnahmemengen und Vorauszahlungen für längere Zeiträume sowie Kautionszahlungen. Verbraucherschützer raten von solchen Tarifen ab.Verbraucherfreundlich sind dagegen Tarife mit kürzeren Laufzeiten bis zu einem Jahr und Preisgarantien. Manche Energieanbieter locken neue Kunden mit besonderen Boni. Die verbilligen den Strompreis oder den Gaspreis in der Anfangszeit teilweise erheblich. Später sind dann die Kostenvorteile nicht mehr so überzeugend. Gegen Boni ist nichts zu sagen. Wer jedoch einen solchen Tarif abschließt, sollte den Energiepreisen im Auge behalten und gegebenenfalls bereit sein, nach Ablauf der Vergünstigungen erneut zu wechseln.