Viele leiden unter Ohrgeräuschen. Etwa 10 bis 20 Prozent der Gesamtbevölkerung sind von Tinnitus betroffen oder hatten es schon einmal in ihrem Leben. Der Leidensdruck bei Tinnitus Patienten kann dabei äußerst unterschiedlich sein. Das Wahrnehmen der Beschwerden hängt zum Beispiel von den äußeren Lebensumständen des Betroffenen ab.
Stress im Beruf oder privat kann den Leidensdruck stark erhöhen. Andere können jedoch auch sehr gut mit den ständigen Ohrgeräuschen umgehen. Verhaltenstherapeutische Maßnahmen helfen hierbei beim Umgang damit. Ist der Tinnitus jedoch stark ausgeprägt, können manche kein normales Leben mehr führen. Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme, Depressionen und Ähnliches können die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Auch Suizidgedanken können bei Tinnitus Patienten auftreten.
Es kann in manchen Fällen zu einem wahren Teufelskreis kommen. Stress kann nämlich Tinnitus verursachen. Wer dann als Folge schlechter schläft, ist im Alltag weniger gegen Belastungen resistent. So entsteht erneuter Stress und die Symptomatik verschlimmert sich. Gerade bei diesen Betroffenen ist eine Verhaltenstherapie innerhalb der Tinnitus Behandlung unerlässlich. Dies kann innerhalb einer Selbsthilfegruppe geschehen, oder auch in Einzelbehandlung erfolgen. Der Austausch mit Gleichgesinnten schafft jedoch oftmals Verständnis. Manch andere schaffen es auch auf ganz individuelle Art und Weise Stress im Alltag zu reduzieren. Der eine hört vielleicht gerne Musik, der andere macht hingegen Sport oder trifft sich mit guten Freunden. Auf jeden Fall sollten die Signale des Körpers ernst genommen werden. Je länger nämlich die Symptomatik anhält, desto unwahrscheinlicher ist die Heilung. Bei einem akuten Tinnitus sind hingegen die Besserungschancen recht gut. Auch wenn die Ohrgeräusche bleiben, viele Betroffene gewöhnen sich mit der Zeit daran. In solchen Fällen wird von einem kompensierten Tinnitus gesprochen.